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Güterverkehr: Bezirk Mistelbach macht gegen Zusperrpläne der ÖBB mobil

Wilfing, Hackl und Schulz machen sich im Landtag gegen die Pläne zur Einstellung des Güterverkehrs des ÖBB-Vorstandes stark. Es droht eine LKW-Lawine im Bezirk!

Gehörigen Druck machen die drei VP-Landtagsabgeordneten des Bezirks gegen die Zusperrpläne der ÖBB in Sachen Güterverkehr im Weinviertel. „Der Güterverkehr per Bahn spielt im Weinviertel eine große Rolle. Es ist nicht einzusehen, warum die ÖBB hier den nächsten Anschlag auf unsere Bevölkerung und unsere Wirtschaft unternehmen,“ zeigen sich Hackl, Wilfing und Schulz empört. Mit einem gemeinsamen Antrag thematisieren sie die Zusperrpläne der ÖBB im NÖ Landtag.

Sollten die Pläne verwirklicht werden, würden in Niederösterreich 3 Millionen Tonnen Güter mehr als heute mit dem LKW transportiert.  In Bezirk Mistelbach geht es um ca. 800.000 Tonnen pro Jahr! Dies würde zu einer unzumutbaren LKW Belastung auch auf den Landestraßen führen.

Vor einigen Wochen schon wurde der Wolkersdorfer Güterbahnhof aufgelassen. Für den ecoplus-Wirtschaftspark bedeutet dies eine erhebliche Verschlechterung, spielte doch die Möglichkeit, den Gütertransport auf die Schiene zu verlegen, für viele Unternehmen eine optionale Rolle. Durch den Wegfall des Güterverkehrs ist dies nun praktisch unmöglich geworden.

Doch damit nicht genug. Es ist auch zu befürchten, dass bald auch auf den Strecken Gänserndorf-Gr.-Schweinbarth-Obersdorf, Laa/Thaya-Zellerndorf sowie Mistelbach-Hohenau der Güterverkehr aufgelassen wird.


Die Auflassung der Strecke Laa/Thaya - Zellerndorf hätte besonders für die Firma Jungbunzlauer aus Pernhofen fatale Auswirkungen. Eine LKW-Lawine wäre die Folge!
Mehr als 350.000 Tonnen Fracht werden derzeit pro Jahr von Jungbunzlauer per Eisenbahn abgewickelt, der größte Teil davon auf der Strecke Mistelbach-Laa-Pernhofen. Kommt es auf dieser Strecke jedoch zu Unfällen oder Störungen, so ist der Betrieb unbedingt auf die Ausweichroute über Zellerndorf angewiesen. Auf dieser Strecke tätigte die ÖBB erst im Jahr 2007 große Investitionen, unter anderem wurden auch sämtliche Brücken erneuert. Umso befremdlicher ist es nun, wenn eine Einstellung dieser Eisenbahnlinie auch nur angedacht wird.

Zumindest saisonal große Auswirkungen hätte auch die Auflassung des Güterverkehrs auf der Strecke Mistelbach-Hohenau. Die Verlagerung der Rüberntransporte von der Schiene auf die Straße wird eine erhebliche Zunahme des Schwerverkehrs verursachen.

„Diese Entwicklung birgt auch für den Personenverkehr zwischen Gänserndorf-Gr. Schweinbarth und Obersdorf große Gefahren. Leider unternimmt die ÖBB seit Jahren alles um diese gut funktionierende Nebenbahn umzubringen. Die Auflassung des Güterverkehrs wäre wahrscheinlich der endgültige Todesstoß,“ fürchten die drei Abgeordneten.

Dabei zeigt gerade das Beispiel dieser Strecke, wie die ÖBB Volksvermögen vernichtet indem sie den beliebten Zubringer zuerst mit viel Geld ausbaut, nur um ihn wenige Zeit später wieder systematisch umzubringen. Zuerst wurden Millionen in den Ausbau der Strecke, den Umbau der Haltestelle Obersdorf sowie in die Errichtung des Park+Ride-Anlage gesteckt, nur um die Haltestelle wenige Jahre später mit einem unverständlichen Schnellbahntakt auszuhungern.

„Die Zusperrpläne der ÖBB belasten Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft. Wir sehen nicht ein, warum wir für ÖBB-Misswirtschaft und schlechtes Management büßen müssen. Wir kämpfen daher für den Erhalt des Schienen-Güterverkehrs im Weinviertel und wehren uns gegen die Zusperrfantasien der ÖBB,“ zeigen sich die drei Abgeordneten entschlossen.

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