„Niederösterreich war vor und wird auch nach der Krise ein attraktiver Standort für Arbeit und Wirtschaft sein. Dabei wurde in dieser Krise die Zusammenarbeit zwischen Land und Sozialpartner nicht weniger und schlechter, sondern mehr und besser. Wir haben am 11.3.2020, als es in Niederösterreich erst 45 positive Fälle gab, als erstes Bundesland, ein erstes Corona-Hilfspaket in Höhe von 20 Millionen Euro für die heimische Wirtschaft geschnürt – noch vor dem ersten Lockdown oder den ersten Hilfen des Bundes. Insgesamt mehr als 20 größere und kleinere Hilfspakete. Durch die rasche und konsequente Arbeit konnten wir den Grundstein legen, dass die wirtschaftlichen Prognosen zur Erholung derzeit für NÖ besser ausfallen, als für Gesamt-Österreich. Niederösterreich ist ein Land das da ist, ein Land das hilft – die beste Wirtschaftshilfe können wir trotz aller Anstrengungen der Politik aber vor allem beim Griff nach heimischen Angeboten im Regal geben“, so VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.
Servus: Wohnzimmertests müssen als Eintrittstest anerkannt werden
Für Wirtschaftsbund Direktor Harald Servus ist es derzeit zentral, so rasch wie möglich die nächsten Öffnungsschritte zu setzen und den Betrieben eine klare zeitliche Öffnungsperspektive zu geben. Der Schlüssel dazu liege in einem erfolgreichen Testprogramm. „Die Eintrittstest sind ein erfolgreiches Konzept um die Wirtschaft weiter zu öffnen und die Infektionszahlen im Griff zu behalten“, so Servus. Das hätten die ersten Wochen der Öffnung gezeigt. „Im Zusammenspiel zwischen dem Land, den Gemeinden, der Wirtschaft und den Apotheken wurde in Niederösterreich in kürzester Zeit ein breites Testangebot auf die Beine gestellt. Diesen erfolgreichen Weg müssen wir jetzt konsequent fortsetzen.“ Außerdem spricht sich Servus für eine Anerkennung der Wohnzimmertests als Eintrittskriterium für die Wirtshaus-, Hotel- und Friseurbesuche aus.
WBNÖ fördert Reaktivierung der Corona Ampel für regionale Maßnahmen
„Ein zweites wichtiges Anliegen ist mir die Reaktivierung der Corona Ampel“, betont Harald Servus. Diese sei ein sinnvolles Instrument, um bei den Maßnahmen regionale Abstufungen vornehmen zu können. „Es kann nicht sein, dass niederösterreichische Unternehmen geschlossen bleiben müssen, wenn in anderen Regionen Österreichs hohe Infektionszahlen Probleme machen.“ Die Grenzwerte sollen jedoch an die neue Situation mit wesentlich mehr Tests und den ersten Impfungen angepasst werden.
Hackl: NÖ Tourismusabgabe wird auch 2021 ausgesetzt
Der Abgeordnete zum NÖ Landtag und Klubobmann-Stellvertreter der Volkspartei Kurt Hackl berichtet über die Beratungen zur geplanten Befreiung der niederösterreichischen Unternehmen von der NÖ Tourismusabgabe. Die sogenannten Interessentenbeiträge würden im Jahr 2021 nicht eingehoben, was per Beschluss der NÖ Landtages in der nächsten Sitzung beschlossen werden solle. „Besonders in einem Jahr, wo es leider kaum touristische Aktivitäten in Niederösterreich gibt und die allgemeine finanzielle Situation der Betriebe besonders angespannt ist, wäre die Einhebung der Abgabe unangebracht und hätte wohl breiten Unmut hervorgerufen“, so LAbg. Kurt Hackl. „Durch den weiteren Entfall der Tourismusabgabe entlasten wir auch heuer 20.000 Betriebe in Niederösterreich um rund 10 Millionen Euro.“
„Zwei wesentliche weitere Faktoren spielen eine wichtige Rolle für unser wirtschaftliches Comeback: Zum einen steht die NÖ Wirtschaft auf vielen Beinen, zum anderen setzen wir auf zukunftsträchtige Technologien – dabei spielt die Digitalisierung eine wesentliche Rolle. Als Politik können wir keine Jobs schaffen, sondern nur die richtigen Rahmenbedingungen dafür geben. 99,8 Prozent aller Unternehmen in NÖ sind Ein-Personen-Unternehmen oder Kleine- und mittlere Betriebe, zwei Drittel aller Arbeitnehmer arbeiten dort. Jedes fünfte österreichische Unternehmen siedelt sich in Niederösterreich an – etwa in den Ecoplus-Wirtschaftsparks. Seit mehr als 50 Jahren unterstützen sie Betriebsansiedelungen im Land – 2020 konnten beispielsweise trotz Krise 654 Arbeitsplätze in den 18 Ecoplus-Wirtschaftsparks im Land angesiedelt werden. Und gerade im Bereich der Digitalisierung, der durch die Corona-Pandemie massiv beschleunigt wurde, waren wir bereits früh Vorreiter und haben entsprechende Akzente gesetzt. Etwa durch unser intensives Ausbildungsangebot im Land – ein Drittel aller FH-Studiengänge in NÖ haben einen starken Digitalisierungsbezug. Mit dem Haus der Digitalisierung, dessen Spatenstich in Tulln 2021 bevorsteht, und der digi4Wirtschaft-Förderung in Höhe von 20 Millionen Euro setzen wir auch ganz bewusste Impulse – damit haben wir lange vor der Pandemie begonnen“, betont Ebner.