Im Zuge der Spatenstichfeierlichkeiten für die „Umfahrung Mistelbach“ nutzte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die Gelegenheit, um sich über den Fortschritt beim Neubau des Tierheims Dechanthof „Die Gute Tat“ zu informieren. Auf Einladung von Präsident Otto Vogl-Proschinger wurde das Areal besichtigt, wo sich der Landeshauptmann von der Dringlichkeit des Neubaus direkt vor Ort überzeugen konnte. Eine Fertigstellung im Spätherbst dieses Jahres wird angestrebt.
„Der Tierschutz in Niederösterreich muss auf sicheren Beinen stehen“:
„Vor wenigen Wochen hat es seitens der niederösterreichischen Tierschutzheime einen „Hilferuf“ im Zusammenhang mit der finanziellen Situation und einigen grundsätzlichen Fragen gegeben“, sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bei seinem Tierheim-Besuch in Mistelbach. Im Zuge eines Gespräches seien nun einerseits finanzielle Sofortmaßnahmen und andererseits Gespräche über die mittelfristige Zukunft der Tierschutzheime vereinbart worden. Für die rasche Lösung im Hinblick auf die finanziellen Sorgen der Tierschutzheime werden daher seitens des Landes Niederösterreich 155.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Ebenso wollen wir für die Zukunft einen Weg zur langfristigen Absicherung finden und ein Finanzierungsmodell erarbeiten, das die neuen Anforderungen an die Tierheime berücksichtigt“, so der Landeshauptmann.
Rückblick:
Im Jahr 2000 hat man in Niederösterreich ein Tierheimkonzept entwickelt. Im Zuge dessen wurde ein flächendeckendes Netz an Tierschutzheimen erarbeitet, um die Versorgung in Niederösterreich zu gewährleisten. Entsprechende Einrichtungen gibt es in Baden, Bruck, Brunn, Klosterneuburg, Krems, Mistelbach, St. Pölten, Ternitz und Wiener Neustadt. Diese Tierheime werden ausschließlich von Vereinen betrieben, ein Vertrag zwischen den Heimen und dem Land Niederösterreich regelt die finanzielle Unterstützung. „Nunmehr hätten sich aber die Rahmenbedingungen geändert“, so Pröll. „Es gibt eine Zunahme von kostenintensiven Tieren, auch das animal hoarding wird immer mehr. Die Konsequenz daraus sind steigende finanzielle Anforderungen.“ Daher hat er das Problem zur „Chefsache“ erklärt und „Nägel mit Köpfen“ gemacht, betonte der Landeshauptmann. Und so wird es neben den 155.000 Euro als Soforthilfe auch weitere Gespräche geben: „Wir werden die Förderungsbeiträge des Landes valorisieren müssen, wir werden die gegebenen Rahmenbedingungen berücksichtigen müssen und wir müssen auch eine rechtliche Absicherung für die Ehrenamtlichen in den Tierheimen finden“, ergänzte der landeshöchste Politiker.
1,5 Jahre Bauzeit:
Bereits im Vorjahr wurde mit dem Abriss der Gebäude beim Tierheim Dechanthof begonnen, rund 1,5 Jahre werden die Bauarbeiten dauern. Nach Fertigstellung wird das letzte der vier Viertelstierheime unter anderem mit einem großen Garten, ausreichenden Auslaufbereichen, einem neuen Verwaltungstrakt, Ärztezimmer, Quarantänebereiche, Zimmer für Operationen und vielem mehr ausgestattet sein. Platz bietet der neue Dechanthof dann rund 70 Hunden und 70 Katzen, zurzeit können nur je 40 Hunde und Katzen untergebracht werden. Die Kosten für den Neubau – insgesamt 2,6 Millionen Euro, übernimmt zur Gänze das Land Niederösterreich. Mistelbach als Standortgemeinde ist der Rechtsträger, der Verein mit derzeit rund 2.800 Mitgliedern ist Mieter des Tierheims.
Tierheim Dechanthof
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll informierte sich über den Baufortschritt. Manfred Schulz und Kurt Hackl begleiteten ihn dabei.
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