Nördliches Wiener Umland plant gemeinsame Zukunft

PERNKOPF: Gelungene Partnerschaft von Gemeinden und Land durch Regionale Leitplanung

Der Raum entlang von A22, S1 und A5 im nördlichen Wiener Umland zählt zu den stärksten Wachstumsräumen Österreichs, Bevölkerungsprognosen sagen bis 2025 einen weiteren Zuwachs von 15.000 Personen, das entspricht einem Plus von 14 Prozent, vorher. Gute Infrastrukturausstattung und Erreichbarkeit der Arbeitsplätze bei gleichzeitig attraktiver Landschaft zeichnen die Region aus. In der "Regionalen Leitplanung" haben die 25 Gemeinden gemeinsam mit den Land Niederösterreich und Experten der TU Wien ihre Zukunft geplant.
Landesrat Dr. Stephan Pernkopf informiert: "Die Region soll auch in Zukunft eine positive Entwicklung verzeichnen. Um die Chancen bestmöglich zu nutzen und mit den Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, arbeiten das Land und die 25 Gemeinden seit 2012 in einem bisher einzigartigen Pilotprojekt verstärkt zusammen. Die Ergebnisse liegen nun vor." Beim Dialogforum in Stockerau wurden diese Ergebnisse nun in einer gemeinsamen Deklaration veröffentlicht. Gemeinden und Land haben sich im Leitbild auf folgende drei konkrete Schwerpunktthemen geeinigt: Wohnen: Der Mehrheit der Bevölkerung soll eine gute Nahversorgung und Anbindung an den Öffentlichen Verkehr zu Gute kommen. Das Wachstum soll daher vorrangig in definierte Regionale Schwerpunkt- und Ergänzungszentren gelenkt werden. Dabei spielt die Sicherstellung eines attraktiven und vielfältigen Wohnraumangebots eine wesentliche Rolle. Als Schwerpunktgemeinden, sogenannte regionale Entwicklungszentren, wurden Mistelbach, Stockerau, Korneuburg, Langenzersdorf und Wolkersdorf definiert. Wirtschaft: Großflächige Betriebsansiedlungen sollen in den festgelegten, regionalen Standorträumen (Mistelbach-Wilfersdorf, Wolkersdorf, Gerasdorf-Hagenbrunn-Großebersdorf, Leobendorf-Korneuburg-Stetten, Langenzersdorf und Stockerau) erfolgen und durch die interkommunale Abstimmung soll die Konkurrenz unter den Gemeinden weiter gemindert werden. Natur: Die attraktive Landschaft ist der Garant für die hohe Lebensqualität in der Region, die durch die Festlegung von Regionalen Grünzonen sowie Erhaltenswerten Landschaftsteilen in allen 25 Gemeinden gesichert wird. Bereits seit 2012 haben die 25 Gemeinden gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und Experten der TU Wien an gemeinsamen Fragestellungen gearbeitet. In zahlreichen Abstimmungsrunden, Workshops und Gemeindegesprächen wurden Problemstellungen erkannt und Lösungswege erarbeitet. Eine aktive Steuerung des Bevölkerungswachstums bei gleichzeitiger Vermeidung möglicher negativer Folgen wie Verkehrsprobleme, ausufernder Siedlungsentwicklung und damit verbundenem Verlust von Grünflächen war das generelle Ziel der Leitplanung. Mit der Unterzeichnung der Deklaration "Regionale Leitplanung Nordraum Wien" durch Landesrat Pernkopf und Vertretern der Region wurden nun die Ergebnisse präsentiert und gleichzeitig die Fortführung des Dialogs und die weitere Zusammenarbeit in Fragen der Raumentwicklung von beiden Seiten bekräftigt. Die Ergebnisse werden nun zum einen von den Gemeinden in ihrer Ortsplanung berücksichtigt und zum anderen auch vom Land in einer Neugestaltung des Regionalen Raumordnungsprogramms umgesetzt. Pernkopf: "Die Herangehensweise, Raumplanung über die Gemeindegrenzen hinweg gemeinsam anzugehen, war anfangs sicherlich für alle Teilnehmer eine neue Herausforderung. Rasch war aber allen der große Mehrwert klar: eine abgestimmte Vorgehensweise stärkt die gesamte Region, erhöht die Effizienz von Planungsvorhaben und schafft frühzeitig Akzeptanz bei allen Beteiligten."
Das neue Modell der Leitplanung soll nun auch in anderen Regionen Niederösterreichs umgesetzt werden.