Glaubersalzböden: Pannonische Besonderheit im Weinviertel

Pernkopf: Gefährdete Lebensräume müssen erhalten und gepflegt werden

Wer glaubt, dass Salzsteppen und Salzwiesen nur im Bereich des Neusiedler Sees zu finden sind, der irrt. Auch in Niederösterreich sind diese besonderen, aber leider auch stark gefährdeten Lebensräume anzutreffen. Das Naturschutzgebiet „Zwingendorfer Glaubersalzböden“ in der Gemeinde Großharras beherbergt letzte Reste dieser pannonischen Besonderheit.
„Damit wir diese stark gefährdeten Lebensräume auch zukünftig erhalten können, müssen regelmäßige Pflegemaßnahmen gesetzt werden. Diese Pflegearbeiten konnten heuer in einer beispielgebenden Kooperation zwischen behördlichem Naturschutz, Landwirten aus der Region, den Betreibern der Biogasanlage Wulzeshofen und Naturschutzexperten durchgeführt werden“, weiß Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf. 
Rund 23 Tonnen Schnittmaterial wurden abtransportiert und in der Biogasanlage Wulzeshofen energetisch verwertet. Naturschutz und Umweltschutz durch Biomassenutzung greifen hier ideal ineinander.
Um diesen Naturschatz der breiten Öffentlichkeit näher zu bringen, wurde bereits vor 20 Jahren das Zwingendorfer Dorfmuseum mit eigenem Naturschutzschauraum eingerichtet. Mit der durch das Land Niederösterreich sowie auch EU-Fördermitteln unterstützten Modernisierung und interaktiven Museumsgestaltung in den Jahren 2006 bis 2007 sowie der Fertigstellung des ebenso finanzierten Erlebnisweges „Zwingendorfer Glaubersalzböden“ im vergangenen Monat konnte das Umweltbildungsangebot erweitert werden. „Den Besuchern wird nun, ausgehend von der Wissensvermittlung im Dorfmuseum, auch durch den neuen interaktiven Lehrpfad ein anschauliches Naturerlebnis geboten“, so LAbg. Ing. Manfred Schulz