8.3.2021 - Vor nunmehr unglaublichen 110 Jahren hat der Kampf um die Rechte der Frauen begonnen. Nicht nur, aber auch anlässlich des internationalen Frauentages ist es definitiv an der Zeit, die fünf Bürgermeisterinnen des Bezirks Mistelbach zu präsentieren.
Nicht zuletzt deshalb, weil es im Jahr 2021 noch immer keine Selbstverständlichkeit ist, dass Frauen in Führungspositionen reüssieren, das selbe verdienen wie Männer oder an der Spitze stehen. Sei es im öffentlichen Dienst, in Privatunternehmen oder eben in der Kommunalpolitik – an der Ortsspitze.
Trend zeigt nach oben
In Niederösterreich sind so viele Frauen wie in keinem anderen Bundesland in der Politik aktiv. So stellt die VP NÖ 54 Bürgermeisterinnen, 86 Vize-Bürgermeisterinnen, 66 Stadträtinnen und 1.546 Gemeinderätinnen. Bereits über 5.600 weibliche Kandidatinnen traten bei den Gemeinderatswahlen an. Und auch in der Landespolitik zeigt Niederösterreich mit der österreichweit ersten und einzigen Landeshauptfrau Flagge.
Frauen traut euch
Bezirksparteiobmann und Landtagspräsident Karl Wilfing ist stolz auf die steigende Anzahl von engagierten Frauen in der Politik. So sind bereits 15 der 56 Abgeordneten im NÖ Landtag weiblich.
Auch auf der Kommunalebende zieht Karl Wilfing eine positive Bilanz: Von den insgesamt 36 Gemeinden im Bezirk Mistelbach stellt die ÖVP 32 der Bürgermeister. Davon sind es derzeit fünf Bürgermeisterinnen. Karl Wilfing: „Das sind mit 16 % immerhin mehr als der Niederösterreichschnitt mit 13,8 %. Immer noch zu wenig, aber man (und Frau) bedenke, dass es vor 30 Jahren noch unvorstellbar war, dass Damen in Spitzenpositionen in der Politik reüssierten. Wir haben noch viel Luft nach oben, das wissen wir, aber wir sind offen und es passiert derzeit ein spürbarer Wandel. Der Nachwuchs ist stark und selbstbewusst. Im Bezirk Mistelbach sind bereits erfreuliche 23 % Frauen in Gemeinderäten aktiv.“
5x Frauen-Power im Bezirk Mistelbach
Mit Doris Kellner in Bernhardsthal, Manuela Leisser in Wildendürnbach, Karin Gepperth in Stronsdorf, Birgit Boyer in Gaweinstal und Brigitte Ribisch in Laa ist das VP-Frauen-Quintett komplett. Es sei nicht immer einfach, sich als Frau in vermeintlichen Männerdomänen Gehör zu verschaffen – beispielsweise in technischen Fragen. Allerdings sei es keine Frage von Mann und Frau, sondern von den eigenen Stärken und Schwächen sowie den persönlichen Interessen. Worin die ureigenste Motivation besteht, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren, beantworten die Bürgermeisterinnen nahezu aus einem Mund: „Es geht darum, für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden etwas zu bewegen und zu bewirken, den unmittelbaren Lebensraum gestalten zu können und die Orte zukunftsfit zu machen.“ Da nehme Frau gerne einige schlaflose Nächte mit Gedankenkarussellen in Kauf. Wichtig sei es, eine gewisse Kompromissfähigkeit sowie eine hohe Flexibilität mitzubringen. Diversität im Gemeinderat sei wesentlich, um für alle etwas bewirken zu können. Brigitte Ribisch: „Das Wollen, Können und Dürfen muss vorhanden sein. So kann „Jedermann“ und „Jedefrau“, jeden Beruf ausüben.“
Wilfing abschließend: „Es ist an der Zeit, Vielfalt und Gleichberechtigung in allen Bereichen zu leben. Chancengleichheit muss zur Selbstverständlichkeit werden und noch mehr Frauenvorbilder braucht das Land. Danke für Euren Mut, Euren Einsatz und Euer Engagement.“
Die Einstellung in der breiten Bevölkerung zu ändern wird wohl noch einige Jahre in Anspruch nehmen, jedoch können wir optimistisch sein, dass die Zeit reif wird, damit es bei den Enkeltöchtern in 20 Jahren keinen Internationalen Frauentag mehr geben muss.
Anmerkung der Redaktion: Der Int. Männertag ist übrigens am 19.11.
Bild: LT-Direktion/Evelyn Schultes