Anlässlich des 10. Jahrestags der ersten EU-Osterweiterung im Jahr 2004 besuchten Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner Grenzübergänge am ehemaligen Eisernen Vorhang in Drosendorf, Drasenhofen und Poysdorf. „Die Osterweiterung der Europäischen Union war und ist ein Glücksfall für Österreich. Wir sind ins Herz Europas gerückt. Friede und Freiheit sind auch heute in Europa noch keine Selbstverständlichkeit, wie die Ereignisse in der Ukraine zeigen. Die EU ist ein historisch einzigartiges Freiheits- und Friedensprojekt. Manche plädieren auch heute wieder für mehr Nationalismus und Isolation. Aber das würde uns in die Sackgasse zurückführen, aus der sich Europa im 20. Jahrhundert unter großen Kraftanstrengungen herausentwickelt hat“, betont Othmar Karas.
Auf dem Programm stand auch der Besuch des Museums „Schauplatz Eiserner Vorhang“ im Schloss Weitra. Dort übergaben Karas und Mikl-Leitner zur Erinnerung an den Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren dem Museum die „Alois Mock-Schere“ - ein ganz persönliches Erinnerungsstück des ehemaligen Außenministers Dr. Alois Mock.
Mit einer solchen Schere haben Mock und der im vergangenen Jahr verstorbene ungarische Außenminister Gyula Horn am 27. Juni 1989 den Stacheldraht bei Sopron durchgeschnitten und am 17. Dezember 1989 haben Alois Mock und sein tschechischer Kollege Jiri Dienstbier in der Nähe von Laa an der Thaya den Eisernen Vorhang durchtrennt. Dazu Karas: „Alois Mock hat damals beim Durchschneiden des Stacheldrahts gesagt, dass er ein ‚Fenster in die Zukunft‘ schneidet. Und das gilt heute wie damals: Unser gemeinsames Europa ist unser Fenster in die Zukunft.“